Mit dem pädagogischen Mehrwert von Minecraft hat sich der deutsche YouTuber „TheJoCraft“, bürgerlich Josef Heinrich Bogatzski, beschäftigt. Über dieses Thema schrieb er sogar eine Hausarbeit für sein Studium in Mathematik und Musik, auf Lehramt. Die Homepage AG ist dieser These auf den Grund gegangen und hat sich mit „TheJoCraft“ in Verbindung gesetzt und ihm Fragen zu seinem Konzept gestellt. Aber worum geht’s überhaupt in der Hausarbeit des 23.-Jährigen? Zunächst erklärt er kurz, aber einleuchtend Minecraft: Minecraft ist ein Spiel nur aus Blöcken, ähnlich wie Lego, aber es gibt unendlich viele Blöcke und man kann seine Bauwerke sogar betreten. Nun folgt die Erklärung, was Minecraft so besonders macht. Andere Spiele geben genau ein Ziel vor und alle Spieler erreichen auf den gleichen Weg das Ziel. Minecraft ist anders. Der Spieler kann tun und lassen, was er will. Es gibt weder ein Anfang, noch ein Ende. Doch was macht Minecraft jetzt pädagogisch wertvoll?

Zum einen fördert Minecraft die intrinsische Motivation, aber was ist das? Es gibt intrinsische und extrinsische Motivation. Die intrinsische Motivation motiviert zu lernen, weil einem das Thema Spaß macht und es interessant ist. Extrinsische Motivation motiviert zu lernen, da man z.B. von den Eltern eine Belohnung bekommt, wenn man eine gute Note schreibt. Während die intrinsische Motivation mit der Komplexität des Themas steigt, sinkt die extrinsische Motivation (siehe Grafik unten). Doch wie fördert Minecraft die intrinsische Motivation? Minecraft ist hochkomplex. Um sich in diese Logik reinzudenken, braucht es viel intrinsische Motivation.

Zum Ende des Interviews gib Josef Heinrich Tipps, wie man Minecraft im Unterricht sinnvoll nutzen kann. Im Mathematikunterricht könnte man das Koordinatensystem erklären, im Deutschunterricht könnte man bei Minecraft ein Rollenspiel darstellen, die Schüler würden die Lektüre lesen, um ein möglichst genaues Rollenspiel durchführen zu können. Durch Minecraft könnte man in Erdkunde Kartographie erklären. Auch das Programmieren in Java für Informatik lässt sich spielerisch in Minecraft üben. In Kunst könnte man perspektivische Kunstwerke digital darstellen. Das Verhalten von Eisbären und Schildkröten lässt sich in den Biologieunterricht einbringen. Das Verständnis von logischen Schaltungen lässt sich in den Physikunterricht einbringen. Kinder sind genial, dies ist ein Teil seiner Hausarbeit, man kann Kindern ein paar Holzklötze geben und sie erfinden damit unendliche Welten. Sie sind frei in ihrem Denken sowie in ihrem Handeln. Auch im Interview haben wir ihn darum gebeten, diesen Punkt zu erläutern. Hierauf antwortete er mit einer Studie, bei der tausende Kinder einen Intelligentstest machten. Der Test wurde im Kindergartenalter durchgeführt. 98% galten als Genie. Dieser Test wurde zu Schulzeiten wiederholt. Bei diesem Test galten nur noch 2% als Genie, denn Kinder denken abstrakt, in der Schule lernen sie lineares und systematisches Denken. In Minecraft kann man mit Freunden spielen, aber auch mit Fremden. Spielen mit Fremden bedeutet für viele die Gefahr von Cybermobbing und gehackt zu werden. Auch mit diesem Punkt haben wir Bogatzski konfrontiert. Die Gefahr, dass man gehackt oder gemobbt wird, besteht, das ist auch Bogatzski´s Meinung. Daher sieht Josef Heinrich das Problem in der Bildung und nicht im Spiel selbst. Es muss allen, vor allem jungen Nutzern des Internets, erklärt werden, wie man es benutzt und welche Gefahren im Internet lauern.