Das Internet ist schon längst nicht mehr ein reines Informationsmedium, sondern Inspirationsquelle und Herausforderung zur interaktiven Teilnahme. Der User wandelt sich vom Internetnutzer zum Internetgestalter.

Wer kennt nicht das Videoportal „YouTube“? Wer hat sich nicht auf YouTube schon mal ein Clip, Trailer oder ein Tutorial angeschaut?

Dieses Medium ist lebendig, quirlig und auch etwas crazy. Man kann sich auf diesem Kanal gut unterhalten lassen, sich informieren und sich mit eigenen Beiträgen beteiligen. Nicht nur einer der genannten Gründe muss die Ursache für die hohe, weltweite Akzeptanz dieses Portals sein.

Tutorials und Erklärvideos kommen eigentlich aus der Ecke der klassischen Produktinformation. Diese Videos stellen das Produkt, den Service und das Unternehmen vor.

Dank der hohen Effektivität bezüglich der Wissensvermittlung hält dieses Medium Einzug in den schulischen Alltag. Lehrende und Lernende sind gleichermaßen begeistert. Der lernfördernde Effekt ist unumstritten.

Auch aus diesem Grund wird der Trend, eigene Videos zu erstellen, immer stärker. Die notwendigen technischen Voraussetzungen kann sich jeder Haushalt leisten. Mit z.B. der „Command-Craft-Methode“ benötigt man nur ein Handy oder eine Kamera, Stifte, Papier und Schere und schon kann es losgehen. Selbstgezeichnete Bilder, Symbole, Szenen usw. werden zu einer kleinen Geschichte unter die laufende Kamera geschoben. Gute Ideen und Kreativität sind gefragt. Da alles selbst gemacht ist, muss man sich um das Urheberrecht eher selten Gedanken machen. Die angenehme Kürze des Erklärvideos nötigt den bzw. die Ersteller, sich gut zu strukturieren und sich genau zu überlegen, was erklärt werden soll und wie man es dann kurz und knackig dem Zuschauer serviert.

Diese Arbeitsweise gefällt auch den Schülerinnen und Schülern des Seminarfachen „Naturphänomene – leicht erklärt“ des 11. Jahrganges des Gymnasiums Soltau. Den Teilnehmern dieses Kurses scheint kein naturwissenschaftliches Phänomen bzw. mathematisches Problem zu schwer zu sein, als das man sich ihm nicht annähern, geistig durchdringen, didaktisch aufarbeiten und in kleinen Geschichten verpackt verfilmen könnte. Die erhöhte Selbstwirksamkeit der Schüler erweist sich als eine intrinsische Motivation. Der Lehrer wechselt die Position: vom Lehrstoffvermittler zum Lernbegleiter. Der Schüler und Autor wählt Lernziel und Lernquellen selbst. Die Ergebnissicherung stellt das Video dar. Der Spaß, den die „Filmemacher“ beim Erstellen der Videos haben, kann man im Stream sehr gut sehen.

Die ersten Videos des Seminarfaches kann man sich auf „YouTube“, auf dem Kanal: „MINT Wissen“ anschauen:

https://youtu.be/_9M8Q_ensaE?list=PLqi0bG7s8cv8ext18JS0ZdZuXU6-jyiJK

Weitere Videos werden nach den Sommerferien folgen.

Lorenz