Vom 14.01. bis zum 18.01. fand die erste Berlinfahrt im Rahmen der Seminarfächer für die Schüler des Jahrgangs 12 statt. Die Gruppe startete morgens vom Parkplatz der alten Reithalle mit zwei Bussen gen Hauptstadt.  

In Berlin angekommen, teilte sich der Jahrgang in die einzelnen Seminarfächer auf und die Schüler bezogen ihre Hotels. Nach dem Beziehen der Zimmer ging das Programm schon los. Am ersten Abend besuchte das Seminarfach von Frau Lange – ter Hell das sowjetische Ehrenmal der roten Armee im Treptower Park. Nach dem gut recherchierten Schülervortrag zur Geschichte der Erinnerungskultur in der DDR begaben sich die Schüler zum Teil auf den Weg ins Hotel oder in die Stadt, um die Freizeit zu nutzen.

Am nächsten Morgen stand für alle Schüler des Jahrgangs der Besuch des Reichstagsgebäudes an, der seinen Höhepunkt in einem Gespräch mit Lars Klingbeil  – MdB – fand. 

Nach der Mittagspause begab sich der Kurs von Frau Lange – ter Hell nach Hohenschönhausen, wo ein ehemaliges Gefängnis des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR zu finden ist. Die Führung wurde von einem Zeitzeugen geführt, der mit 18 Jahren unschuldig inhaftiert wurde. Herr Raufeisen berichtete u.a. von den zum Teil menschenunwürdigen Umgangsweisen und Verhören in der Stasi-Haft.

Trotz des intellektuellen Anspruches der Fahrt boten sich auch genügend Möglichkeiten für die Schüler, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. So wurde die Freizeit zum Beispiel in Restaurants, Bars und auf der Fashion Week verbracht.

Auch der Besuch des SA-Gefängnisses in der Papestraße stand auf dem Programm, das zu einem der ersten Konzentrationslager des NS-Regimes zählt. Der dort angebotene Workshop war interaktiv gestaltet und ermöglichte das Forschen in einem Archiv, das Kopien der originalen SA-Akten enthielt. Diese Haftberichte, Vermerke und Gutachten offenbarten in weiten Teilen erschreckende Einzelschicksale, die die Perversion und Willkür des NS-Regimes aufzeigten. 

Besonders interessant war der Besuch des Tempelhofer Flughafens, der ebenfalls den Größenwahn Hitlers und der NS-Führungsriege aufzeigte. Aber der ehemalige Flughafen ist gerade deshalb so ein bedeutender Ort, weil er die letzten 96 Jahre deutsche Geschichte abbildet. Von den Plänen der Nationalsozialisten, über die amerikanischen Besatzungstruppen bis hin zum Zielflughafen der berühmten „Rosinenbomber“, die den eingekesselten Teil Westberlins mit Konsumgütern versorgten. 

Abschließend ist zu sagen, dass Berlin eine unheimlich vielseitige, interessante und junge Stadt ist, die jeder einmal besucht haben sollte. Dadurch, dass die Fahrt mit dem jetzigen Jahrgang 12 so gut geklappt hat, ist es möglich, dass auch die folgenden Jahrgänge dieses tolle Angebot wahrnehmen können.